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Universität Erfurt
Seminar(WP - 3-6 LP):

Den Krieg schreiben. Mobilisierung und Befriedung der Literatur

BA-Literaturwissenschaft / Kernbereich

Dr. Armin Schäfer

Die Geschichte des Kriegs wird von einer Geschichte der Literatur begleitet. Das Seminar will unterschiedliche Möglichkeiten erproben, beide aufeinander zu beziehen, und geht dabei von der Frage aus, wie der Krieg zu einem Thema der Literatur geworden ist und durch welche Gattungen, Verfahren und Schreibweisen er zur Darstellung gelangt. Zunächst werden Lektüremodelle vorgestellt, die der Literatur eine Funktion der Abbildung, Kritik oder Apologie des Kriegs zuweisen. Daran anknüpfend soll untersucht werden, inwiefern die Literatur selbst eine kriegerische Funktion einnimmt und an der Zurüstung zu künftigen Kriegen beteiligt ist. Schließlich werden Lektüremodelle diskutiert, die eine kriegskritische Dimension der Literatur weniger an deren politischem Engagement festmachen als an den Schreibweisen selbst sowie den vielfältigen Verbindungen, die Literatur zu den Wissenschaften und anderen Medien eingeht.

Das Seminar will die Verwicklung der Literatur in den Krieg u.a. anhand von folgenden Texten bzw. Textauszügen herausarbeiten: Gedichte von Andreas Gryphius; Johann Wolfgang von Goethe: Campagne in Frankreich; Heinrich von Kleist: Hermannsschlacht; Lyrik des Ersten Weltkriegs; Gertrude Stein: Wars I have seen; Alexander Kluge: Schlachtbeschreibung; Michael Herr: Dispatches; Gilles Deleuze, Félix Guattari: Mille Plateaux.

Ein Liste mit detaillierten Themenvorschlägen und Literaturhinweisen wird rechtzeitig vor Semesterbeginn vorgelegt.

Anmeldung in der ersten Seminarsitzung.

Montags 18.00 bis 20.00 Uhr
LG 4, DO5
Erfurt